Und als Jesus und seine Jünger aus Jericho weggingen, da saß ein Blinder, Bartimäus, am Wege und schrie:
"Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich mein!"
(Markus 10, 46-47)

 Der Blinde

 

Markus berichtet in seinem Evangelium im 10. Kapitel:

Und sie kamen nach Jericho. Und als er aus Jericho wegging, er und seine Jünger und eine große Menge, da saß ein blinder Bettler am Wege, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Und als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, fing er an, zu schreien und zu sagen: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und viele fuhren ihn an, er solle stillschweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehe und sprach: Ruf ihn her! Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich! Da warf er seinen Mantel von sich, sprang auf und kam zu Jesus! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was willst du, dass ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde. Jesus aber sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat die geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege.

Bartimäus ist einer der vielen Menschen, die Jesus geheilt hat. Indem Jesus Menschen geheilt hat, hat er nicht nur die Menschen von ihrem Leiden befreit. Jede dieser Heilunge war auch eine symbolische Handlung.

Sie verdeutlichen:

- wo Gott herrscht, ist kein Raum für Krankheit und Leid. So wird es sein, wenn Gottes Reich endgültig anbricht.

- Jesus ist ausgestatten mit göttlicher Vollmacht. Nur Gott kann einem Menschen das Augenlicht wieder geben.

Darüber hinaus macht insbesondere die Geschichte von Bartimäus deutlich: es geht nicht nur um körperliche Heilung. "Sehend werden" heißt hier auch: erkennen, dass Jesus der von Gott gesandte Messias ist. Für Bartimäus kann dies nur eine Konsequenz haben. Er steht auf  und schließt sich Jesus an - er folgt ihm nach.

So sind auch wir aufgerufen, uns von Jesus die Augen öffnen zu lassen - für unsere Schuld und unser Versagen. Jesus möchte auch uns davon befreien, uns "heilen" und in seine Nachfolge berufen.

 

Jesus, Bartimäus und die Jünger