Es kam nun der Tag des Festes der ungesäuerten Brote, an dem das Passalamm geschlachtet werden musste. Jesus schickte Petrus und Johannes in die Stadt. "Geht und bereitet das Passamahl für uns vor!", sagte er. "Wo sollen wir das tun?", fragten sie.
"Hört zu! Wenn ihr in die Stadt kommt, werdet ihr einen Mann sehen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht und sagt dort zu dem Hausherrn: 'Der Rabbi lässt fragen, wo der Raum ist, in dem er mit seinen Jüngern das Passa feiern kann.' Er wird euch einen großen, mit Polstern ausgelegten Raum zeigen. Dort bereitet alles für uns vor!"
(Lukas 22, 7 - 13)

 

 Abendmahl

 

"Ich habe mich sehr danach gesehnt, dieses Passa mit euch zu feiern, bevor ich leiden muss. Denn ich sage euch: Ich werde dieses Fest nicht mehr feiern, bis es im Reich Gottes seine volle Erfüllung findet." Dann nahm er einen Becher mit Wein, sprach das Dankgebet und sagte: "Nehmt ihn und teilt ihn unter euch! Denn ich sage euch: Bis zu dem Tag, an dem Gott seine Herrschaft aufrichtet, werde ich vom Saft der Reben nichts mehr trinken."

Dann nahm Jesus ein Fladenbrot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und gab es seinen Jüngern mit den Worten: "Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut das immer wieder, um euch an mich zu erinnern!" Nachdem sie gegessen hatten nahm er in gleicher Weise den Becher und gab ihn den Jüngern. "Dieser Becher steht für den neuen Bund", sagte er, "der mit meinem Blut besiegelt wird, das ich für euch vergießen werde."
 (Lukas 22, 15 - 20)

 

Judas

"Aber ihr müsst wissen, der Verräter ist mit mir am Tisch. Der Menschensohn geht zwar den Weg, der ihm bestimmt ist, aber wehe dem Menschen, der ihn ausliefern wird!"
(Lukas 22, 21 - 22)

 

Nach den synoptischen Evangelien kam Jesus mit seinen engsten Jüngern, dem Zwölferkreis, in einem Sall in Jerusalem zur Feier des Passamahles zusammen. Dieses Mahl war die letzte Mahlzeit, die Jesus zusammen mit den Jüngern einnahm. Im Laufe dieser Mahlzeit durchbricht Jesus den traditionellen Ablauf, indem er die Segensworte über Brot und Kelch umdeutet und auf sich bezieht.
 
Paulus berichtet über den Ablauf des Abends in 1. Korinther:
Ihr wisst doch, was der Herr über dieses Mahl gesagt hat; ich selbst habe seine Worte so an euch weitergegeben, wie sie mir berichtet wurden: In der Nacht, in der er verraten wurde, nahm Jesus, der Herr, das Brot, dankte Gott dafür, brach es in Stücke und sagte: "Das ist mein Leib, der für euch geopfert wird. Wenn ihr künftig dieses Mahl feiert und von dem Brot esst, dann ruft euch in Erinnerung, was ich für euch getan habe!" Nachdem sie gegessen hatten, nahm er den Becher, dankte Gott auch dafür und sagte: "Dieser Becher ist der neue Bund, besiegelt mit meinem Blut. Wenn ihr künftig aus dem Becher trinkt, dass ruft euch jedes Mal in Erinnerung, was ich für euch getan habe!" (1. Korinther 11, 23 - 25, Neue Genfer Übersetzung)

Jesus selbst macht somit deutlich, dass durch seinen Tod Gott einen neuen Bund mit den Menschen schließt. Durch Jesu Blut erfahren Menschen Vergebung für ihre Sünden, wenn sie dieses Opfer als für sich geschehen annehmen. Johannes berichtet, dass direkt neben Jesus der Jünger saß, den Jesus besonders lieb hatte (Johannes, 13, 23). Bei uns trägt er ein gestreiftes Gewand. Es ist derselbe Jünger, der neben Maria als Augenzeuge der Kreuzigung dargestellt ist. Schon nicht mehr am Tisch sitzt Judas. Mit gesenktem Kopf verlässt er die Tischgemeinschaft, nachdem Jesus durch ein Zeichen deutlich gemacht hatte, dass er vom bevorstehenden Verrat weiß.